Die Antwort heißt kompromisslos NEIN ! - Warum ?

Der Stör hält z.B. keine Winterruhe und benötigt bei artgerechter Haltung, ganzjährig Futter. Er besitzt die Eigenschaft der schnellwüchsigste Süsswasserfisch zu sein, allerdings bei optimalen Futter-, Temperatur- und Sauerstoff- Bedingungen. Wassertemperaturen über 25 °C bekommen ihm nicht.

Sein Vegetieren in sauerstoffarmen warmen Koiteichen ist leider die Regel, ähnlich der Teichmuscheln. Das proteinhaltige Störfutter hat ca. 48 % und ist sinkend. Die Koi bevorzugen wegen des starken homogenen Aroma das Störfutter mit hohem Fettanteil von 15 - 28 %, gegenüber Standart Koi Schwimmfutter mit Proteingehalten von ca. 33 % und Fettanteilen von 3 - 6 %. Das auf Dauer krankmachende Störfutter für Koi, wird in der Fachliteratur von Fischgesundheitsdiensten, Aussagen von Koi Tierärzten, Fischzüchtern etc. erwähnt, in Verbindung der negativen Verfettung der Organe mit begrenzter Lebensdauer der Koi (Karpfen).

Mittlerweile sind bei einigen Kunden Störe aus den 90ziger Jahren vom Koi- Zentrum- Nord (A. Baeri) anzutreffen, die zu Exemplaren von bis zu 1,50 m und über 20 kg. herangewachsen sind. Die zahmen Störe schwimmen hemmungslos, durch Trittgeräusche beim Füttern angelockt, zwischen die Koi und können sie, ob groß oder klein, mit ihrem Echsenpanzer verletzen und ihren Wert auf diese Art zu Nichte machen, wie bei einigen Kunden geschehen.

Der Verfasser weist darauf hin, dass bei diesen grossen Stören, Japan Koi im Wachstum zurück bleiben und leiden. Japan Koi sind sehr stressanfällig und daher wird kein Japaner jemals Störe zu seinen wertvollen Koi setzen.

Durch Füttern der Störe mit hohem proteinhaltigem Futter im Koiteich, ggf. auch mit hohem Phosphoranteil (Algenbildung), wird der Biofilter zusätzlich und in einigen Fällen erheblich belastet. Der Fadenalgenwuchs wird durch dieses zusätzliche Nährstoffangebot gefördert. Der Teufelskreis von Fadenalgen Bekämpfung, forciert durch UVC- Klärung, mit Chemie usw., beginnt. Jungstöre verfangen sich mit ihrem wie Widerhaken wirkenden Rückenpanzer in den Fadenalgen und müssen qualvoll sterben.

Die ruhenden Koi im Winterlager werden auch nachts, besonders von den nachtaktiven Sterlets, massiv gestört, die Stressanfälligkeit von Japan Koi wird negativ und meist unwissentlich gefördert. Japan Koi fressen unweigerlich im Winterlager bei milden Temperaturen bei Fütterung der Störe, deren Futter und das oftmals bei nicht aktivem Biofilter. Störe im Winter dagegen nicht zu füttern, bedeutet Sünde an diese auf der roten Liste stehenden Fische, deren Population Dinosaurier überlebt haben und daher ca. 200 Millionen Jahre alt sind. In einer vom Menschen aufgezwungenen Fastenzeit im Winter, fressen sie entgegen Ihren Gepflogenheiten von Bodennahrung u.a. dann notgedrungen die Fadenalgen im Folienteich, die in manchen Teichen auch im Winter bei inaktivem Biofilter, bestens gedeihen. Überlebende Störe im Frühjahr zeigen oftmals die typische Hungerform. Daher setzen auch Sie Ihre Störe in den Fluß, denn da gehören sie hin.

Wir unterscheiden zwischen 2 Familien, den sibirischen Stör Acipenser Baeri des Baikalsee, den Flüssen Lena, Ob u.a. Den russischen Stör aus den Wolga-, Don- u.a Flüssen wie z.B. der bekannte A.Gueldenstaetti, der nachtaktive Sterlet A.Ruthenus und die Polyodontidae (Löffelstöre).

Der kleinere Sterlet ist seit einigen Jahren auch als Albino Stör im Handel zu finden und findet reichlich Absatz für Gartenteiche. So wurden befruchtete Störeier aus Russland reiner Linien per Flug über Königsberg nach Polen (A. Baeri, A. Gueldenstaetti, A. Ruthenus) vom Verfasser bereits Ende der 80ziger Jahre importiert und zu Jungstören heran gezüchtet. Der Aussage der bekannten Fernseh - Koi Tierärzten, Fischgesundheitsdiensten usw.: Störe gehören nicht in Koi Gartenteiche sondern in den Fluss, schliessen wir uns nach eigenen Erfahrungen somit an.

Der Verfasser hat als erster Störzüchter, einschließlich Löffelstöre (Polyodon spathula) aus Russland, in Deutschland Anfang der 90ziger Jahre Jungstöre reiner Linien, im grossen Stiel auf Koi Ausstellungen angeboten und dort unter großem Publikums Interesse für Koi Gartenteiche, bekannt gemacht. Seine geänderte Meinung resultiert aus der Praxis, der parallel dazu dominant gezüchteten Japan Koi seit nunmehr über 15 Jahren und aus angenommenen Erfahrungswerten von Koi Kunden.

Aus diesem Grunde ist der lukrative Störverkauf für Koi Teiche im Koi- Zentrum- Nord Ende der 90ziger Jahre wegen Spezialisierung auf Japan Koi Monokultur, vollends eingestellt worden.

Quelle, Verfasser: Bruno Borchert, 05.01.2005